Wildes Würzburg!

Teil II: Würzburger:innen gegen Hitler und Franco

Jakob Kehrle. (Archiv Carola Kehrle)

Am 13. November 1933 verschleppen SA-Männer den Würzburger Antifaschisten Jakob Kehrle auf die Festung Marienberg.

Dort sieht er den Spion Rudi Heilmann wieder. Der fragt ihn: „Kennst Du mich nicht?“ Kehrle brüllt: „Du Lump!“ Ein SA-Mann haut ihm eine runter und schreit ihn an: „Du Kommunistensau!“ Kehrle packt den Mann am Gürtel, hebt ihn hoch und schmeißt ihn durchs Zimmer.

SA-Männer springen auf wie von der Tarantel gestochen, stürzen sich auf Kehrle und prügeln und treten wie besessen auf ihn ein.

Sie schleifen ihn in ihren Folterkeller (die Bayerische Schlösserverwaltung sagt, sie wisse nicht, wo der war), fesseln ihn an einen Stuhl und dreschen weiter auf ihn ein, damit er seine Genossinnen und Genossen verrate.

Kehrle gibt keine:n preis.

Sie sind Frauen und Männer, heißen Müller, Kehrle, Hornung oder Weller, kämpfen in Würzburg gegen die Nazis und in Spanien gegen die Faschisten. Sie werden gefoltert, hingerichtet oder verrecken im KZ. Manche überleben Hitler und Franco.

Ich stelle die abenteuerlichen Geschichten von Würzburger:innen vor, die gegen Nazis und Faschisten kämpften – von Leuten, die die Stadt verdrängt und vergessen hat.


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