Wahnsinn: das spanische Ritual des Paso-Tragens in der Karwoche

Wie die Katholiken von Cordoba und Madrid mir, dem Atheisten, gezeigt haben, was sie draufhaben, und ich sehr beeindruckt war.

Die Idee von der Wiedergeburt ist natürlich Mumpitz, aber in einem früheren Leben war ich Spanier. Daran hege ich keinen Zweifel.

Ich weiß das, weil ich in Spanien schon auf Spanisch träumte, obwohl ich die Sprache nicht spreche. Außerdem haut es mir dort ständig den Vogel raus, weil ich so viele Leute und Landschaften, Architektur, Musik und Tanz – das ganze Zeug halt – so aufregend und so schön finde.

Nie aber hat es mir dort mehr den Vogel rausgehauen als vor vier Jahren während der Karwoche in Cordoba und Madrid. Dort erlebte ich das Paso-Tragen, eine katholische Bußprozession.

Die Leidenschaft, die Hingabe und die Energie, mit der die Leute dieses Ritual feiern, verschlagen mir noch beim Erinnern die Sprache. Dass mich das bewegte, ist ein viel zu mildes Wort. Ich bin mit offenem Mund und Gänsehaut dagestanden und habe geklatscht und geheult wie alle anderen auch.

Arte hat einen schönen Beitrag gemacht über die Männer, die den Paso tragen. Und in den letzten der 25 Minuten des Beitrags sieht man die Prozession dann auch.

https://www.arte.tv/de/videos/073127-007-A/rituale-der-welt/

Leider kommt die Musik – mal verzweifelt, mal triumphal schreiender religiöser Irrsinn – zu kurz. Von der bekommt man in diesem Video mehr mit:

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